Aufstellungsarbeit


WAS SIND AUFSTELLUNGEN UND WAS KÖNNEN SIE?

Systemaufstellungen sind ein überaus vielseitiges Instrument, das bereits seit geraumer Zeit einen festen Platz in der Arbeit vieler TherapeutInnen und BeraterInnen einnimmt.

In dieser Methode verdichten sich Erkenntnisse und Erfahrungen aus verschiedensten Ansätzen in Psychotherapie und Beratung. Den philosophischen Hintergrund bilden die systemisch-konstruktivistische Weltsicht und Grundhaltungen, wie wir sie aus der phänomenologischen oder der buddhistischen Erkenntnistheorie kennen.

Genauso vielfältig wie ihre Wurzeln sind auch die Anwendungsmöglichkeiten von Systemaufstellungen. In der konkreten Praxis allerdings ist neben dem Wissen und Können auch das So-Sein des Menschen entscheidend, der dieses Instrument einsetzt und damit für seine KlientInnen neue Lösungsräume eröffnet.

Systemaufstellungen sind eine erlebnisbezogene Vorgehensweise, die mit der „Verkörperung“ von Beziehungskonstellationen und Denkstrukturen arbeitet. Diese werden im Raum dargestellt und so über alle Sinneskanäle erfahrbar gemacht. Die Anwendungsbereiche sind ebenso vielfältig wie die Beratungssettings selbst.



Anwendungsfelder

Grundsätzlich können Systemaufstellungen für alle therapeutischen und beraterischen Fragestellungen ein hilfreiches Instrument sein, wie zum Beispiel:

  • Konflikte in Paarbeziehungen
  • Eltern-Kind-Beziehungen
  • Systemische Hintergründe von Erkrankungen
  • Folgen belastender Lebenserfahrungen
  • Verlust und Trauer
  • Selbstkenntnis und Selbstwert
  • Konflikte am Arbeitsplatz
  • berufliche Entscheidungen
  • u. v. m.

Je nachdem, in welcher Lebenssituation sich ein Mensch gerade befindet und welche Frage ihn dazu bewegt, das Angebot von Systemaufstellungen in Anspruch zu nehmen: Für manche wird eine Systemaufstellung ein erster Schritt auf einer längeren Reise sein, um eine Frage oder ein Problem zu untersuchen, für andere ist sie vielleicht ein Not-wendender Eingriff mitten in einer krisenhaften Lage, wiederum anderen fällt bei einer Systemaufstellung die Lösung eines Rätsels wie ein reifer Apfel in den Schoß…


Selbstbestimmte psychosoziale Aufstellung

Die Qualität der Selbstbestimmten psychosozialen Aufstellung beeinflusst den Aufsteller direkt, da sie vollständig von dessen Eigenverantwortung und Entscheidungen abhängt. Hier sind die wesentlichen Aspekte:

1.      Spiegelung der Problematik: Die Aufstellung dient als Spiegel für die Problematik des Aufstellers und holt ihn genau dort ab, wo er steht. Die Qualität der Aufstellung zeigt sich darin, wie gut sie die Dynamiken und Herausforderungen des Aufstellers reflektiert.

2.      Eigenverantwortliche Gestaltung: Der Aufsteller entscheidet selbst, welche Methoden, Rollen und Dynamiken er einsetzt. Die Qualität hängt davon ab, wie effektiv diese Entscheidungen ihm helfen, Lösungen zu finden.

3.      Individuelle Lösungsfindung: Eine hochwertige Aufstellung ermöglicht dem Aufsteller, neue Ideen und Impulse zu entdecken, die direkt auf ihn und sein Problem wirken. Die Qualität zeigt sich darin, wie gut diese Impulse ihn weiterbringen.

4.      Emotionale Wirkung: Wenn die Aufstellung eine Lösung zeigt, die der Aufsteller selbst geleitet hat, empfindet er diese Lösung als authentisch und erleichternd. Es gibt keine Diskrepanz zwischen der gefühlten Lösung und der dargestellten Lösung.

5.      Schrittweise Entwicklung: Die Aufstellung bleibt oft an der Stelle stehen, an der der Aufsteller im Moment bereit ist, weiterzugehen. Die Qualität zeigt sich darin, wie gut die Aufstellung den Aufsteller in seinem Tempo unterstützt.

6.      Autonomie und Freiheit: Die Qualität der Aufstellung wird durch die Freiheit des Aufstellers bestimmt, selbst zu experimentieren und zu entscheiden, was ihm hilft. Dies fördert seine Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

 

Insgesamt beeinflusst die Qualität der Aufstellung den Aufsteller positiv, indem sie ihm Raum für authentische, eigenverantwortliche und lösungsorientierte Erfahrungen bietet.


Symptomaufstellung

Symptom-Aufstellungen unterstützen darin, die Botschaft des Symptoms zu verstehen und gute Lösungen zu finden. In der Aufstellung zeigt sich oft schnell, welche Funktion das Symptom für den Klienten und für sein Familiensystem erfüllt. Ansätze für eine Lösung, die den Bedürfnissen des Klienten entsprechen, werden entwickelt . Immer wieder tritt eine Besserung selbst hartnäckiger Leiden ein.



Familienaufstellung

"Eine systemische Arbeit ähnelt einem Mobile: Berühre ich ein Mobile an einem beliebigen Ende, so kann ich eine Bewegung (Schwingung) der übrigen Teilstücke nicht mehr verhindern.“